Was 2016 mit sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe in Flüchtlingsunterkünften startete, hat sich über die Jahre zu viel mehr entwickelt. Die Initiative UNTER EINEM DACH steht mittlerweile für Integration pur: Sprachförderung, Vermittlung von handwerklichen Kenntnissen in mobilen Werkstätten, in Berufsorientorientierungspraktika oder Ausbildung, Firmen- & Kulturbesuchen, gemeinsam Zeit verbringen, beraten, betreuen und … für eine Nähwerkstatt, in der auch die neue, eigene Taschenmarke ‚maesh‘ entwickelt und produziert wird.
Begonnen hat alles zur Zeit der großen Flüchtlingswelle. Iyabo Kaczmarek und Alexandra Faruga gaben dem stadtkind zu den Anfängen damals ein Interview, das Ihr hier nochmals lesen könnt.
Aus einer gemeinsamen Idee
Aus dem gemeinsamen Bauen, Streichen, Nähen, Lachen und Beisammensein in den Flüchtlingsunterkünften und in Folge der dort erlangten Erfahrungen, entwickelte sich die Initiative weiter und richtet nun den Fokus zunehmend auf die berufliche Orientierung von Flüchtlingen, punktet aber auch mit ausgefallenen Ideen, wie der SpeakUp-Box.
Als wir das Team von UNTER EINEM DACH besuchten und Alexandra uns die Nähwerkstatt zeigte, kam Iyabo gerade von einem Rechtsanwaltsgespräch und uns wurde klar: Es geht hier um viel mehr als ums Kaffee trinken, kennenlernen, Kulturen verstehen, Sprache, Integration und Beruf – es geht um die Überzeugung, dass die Zukunft von Flüchtlingen selbstwirksam gestaltet werden muss, als Grundvoraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft!
So dreht es sich nicht nur um die kulturelle Teilhabe, sondern vor allem um das Ziel, allen Menschen sich selbst tragfähige und nachhaltige berufliche Perspektiven für ihre Zukunft in Hannover aufzubauen.
Die Nähwerkstatt – ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb
Neben dem ideellen Bereich der gUG – mit der Beratung, Betreuung, Vermittlung in Ausbildung und Arbeit und Durchführung von Gemeinwesen orientierten Projekten – entwickelte die Gesellschaft einen wirtschaftlichen Näh-Geschäftsbetrieb, der z.B. in der Corona-Zeit über 8000 Masken produzierte und auch für Hannoveraner DesignerInnen oder lokale Unternehmen Kleinserien produziert (einfach anfragen). Dabei ist die UNTER EINEM DACH gUG übrigens nicht profitorientiert, denn alle Einnahmen fließen in den Erhalt und Ausbau des Unternehmens mit dem Ziel, einen nachhaltigen und ganzheitlichen Beitrag zum Gemeinwohl und zur Stärkung des Produktionsstandortes Hannover zu leisten.
„Wir haben wunderbare Menschen mit zahlreichen Talenten kennengelernt. Insbesondere sind uns viele Frauen, mit langjähriger Erfahrung in der Textilbranche begegnet, die trotz ihrer Qualifikation nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden konnten“, sagt Alexandra – und so werden in der hauseigenen Nähwerkstatt vorrangig Frauen auf Ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben unterstützt.
… und dann kommt noch MAESH – nachhaltig +++ sozial +++ lokal +++
‚maesh‚ – so heißt die eigene, im Herbst 2020 gelaunchte Taschenkollektion von UNTER EINEM DACH. Der Clou daran: Die Taschen sind selbst entworfen und entwickelt, jede für sich ein Unikat, made in Hannover Nordstadt, … und gefertigt aus upgecycelten Werbebannern aus Deutschland.
Als wir die Nähwerkstatt im September besuchten, wurden in der einen Ecke bereits aus riesigen Planen Sporttaschen für die ‚maesh‘ Kollektion genäht, während Marina, die Werkstattleiterin, noch die Schnittvorlagen erstellte für einen Rucksack. Hautnah: nachhaltig +++ sozial +++ lokal +++
Rundum, UNTER EINEM DACH vereint ehrenamtliches Engagement rund um die Integration in Hannover, qualifiziert, unterstützt, stärkt und vermittelt in Arbeit oder schafft – wie mit der Nähwerkstatt – sogar selbst Arbeitsplätze.
Wer also jetzt auf die Initiative UNTER EINEM DACH neugierig geworden ist, oder diese unterstützen möchte – z.B. durch den Kauf einer ‚maesh‘ Tasche 🙂 – sollte auf der Internetseite schauen. Wir ziehen den Hut!
UNTER EINEM DACH
SOCIETY OFFCIE „SO!“ & NÄHWERKSTATT
Voltmersraße 41 (Hinterhof)
30165 Hannover | Hainholz
hello@unter-einem-dach.org
www.unter-einem-dach.org
Für alles mögliche gerne die Projektkoordinatorinnen Alexandra Faruga & Iyabo Kaczmarek kontaktieren