Museum August Kestner: Tattoo – Ausstellung bis 17.8.2025

Ausstellung im Museum August Kestner

Tatoo – Antike, die unter die Haut geht bis 17.8.2025

Darum geht es: Körper, die Tätowierungen tragen, gehören zum Alltag unserer Gegenwart. Sowohl die Entscheidung für ein Tattoo als auch die ausgewählten Motive werden als Ausdruck hochgradiger Individualisierung empfunden. In der griechisch-römischen Antike hingegen dienten solche Markierungen am Körper vor allem der Kennzeichnung von sozialen oder kulturellen Unterschieden. In beiden Fällen sind Tätowierungen auf ihre Weise bedeutsam und Ausdruck von Wertung.

Abb. 15 Tattoo Blick in die Ausstellung Foto Detlef Juerges - Museum August Kestner: Tattoo - Ausstellung bis 17.8.2025

Doch was passiert, wenn Motive aus längst vergangenen, antiken Gesellschaften auf einmal in den Hautbildern des 21. Jahrhunderts auftreten? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung. Sie nimmt zeitgenössische Tätowierungen von Bildmotiven aus dem antiken Mittelmeerraum in den Blick und widmet sich den antiken Tätowierpraktiken in Ägypten, Grie-chenland und Rom. Schließlich werden beide Blickwinkel zusammengeführt, indem Motive neuzeitlicher Tätowierungen ihren Vorbildern in Form antiker Statuen und Büsten sowie anderer archäologischer Zeugnisse gegenübergestellt werden. Dieser Teil der Ausstellung beruht auf der Mitwirkung von Menschen, die über ihre Tattoos sprechen und sich für die Ausstellung haben fotografieren lassen.

Abb. 8 TattooFoto Christian Rose - Museum August Kestner: Tattoo - Ausstellung bis 17.8.2025

Ausstellung im Museum August Kestner „Tatoo“

… übernimmt eine Idee, die vom Antikenmuseum der Universität Leipzig entwickelt wurde und in Kooperation durchgeführt wird.

Für Hannover wurde das Konzept um den Aspekt der „Lebenden Bildergalerien“ und „Blauen Damen“ erweitert, der Postkarten von tätowierten Schaustellerinnen und Schaustellern aus der Sammlung des hannoverschen Historikers und Philokartisten (Ansichts- und Postkartensammler) Andreas Bornemann.

Abb. 5 TattooFoto Levi Goldbaum - Museum August Kestner: Tattoo - Ausstellung bis 17.8.2025

Neben antiken Originalobjekten stechen besonders Gipsabgüsse im Originalformat ins Auge. Die prominenteste Statue ist sicher die ‚Venus von Milo‘, die eines der beliebten Tattoo-Motive mit Antikebezug ist. Aber auch das historische Korkmodell des Kolosseums aus dem frühen 19. Jahrhunderts steht für eines der präsentierten Tattoos.
Eine Besonderheit stellt die überlebengroße ‚Faust‘ des italienischen Künstlers Fabio Viale dar. Viale widmet sich in seinem Werk durchgehend dem Material Marmor und zeichnet sich nicht allein durch eine exzellente Modellierung von Form aus. Ihm gelingt es
durch eine nahezu perfekte Behandlung der Oberflächen einzigartige Effekte zu erzielen, die die Wirkung einer Tätowierung haben.


MUSEUM AUGUST KESTNER

Veranstaltung bis 17.08.2025
Platz d. Menschenrechte 3, 30159 Hannover
+49 511 168 45472
Öffnungszeiten: Di – So 11 Uhr bis 18 Uhr, am Mittwoch bis 20 Uhr