Ralf Schnoor – Konditormeister und Showmaster

Ralf Schnoor ist einer der bekanntesten Hannoveraner, denn er hat das geschafft, was sich wahrscheinlich viele wünschen: Er hat die 1-Millionen-Euro-Frage bei „Wer wird Millionär“ geknackt. Wir haben den Café-K-Besitzer zu einem spannenden Interview in seinem Lokal getroffen. 

Style Hannover Café K Ralf Schnoor Foto Carolin Albers scaled - Ralf Schnoor – Konditormeister und Showmaster
Ralf Schnoor in seinem „Café K“ © Carolin Albers

Was hast Du vor deiner Zeit im Café K gemacht? 

„Ich habe nach meinem Abitur an der IGS Linden ein Jahr als „Lumpensammler“ (Anmerkung der Redaktion: eine Art Schrottsammler) gearbeitet. Danach habe ich meine Lehre zum Konditor begonnen, die ich nach zwei Jahren abschloss. Nach einem halben Jahr im Opern-Café, habe ich 1985 das Café K übernommen.“

Du bist ein gebürtiger Lindener also ein Butjer 😉 Bist Du jemals aus diesem Stadtteil „rausgekommen“ beziehungsweise: Bist Du immer noch hier wohnhaft?

„Geboren wurde ich in der Von-Alten-Allee, aber aufgewachsen bin ich in der Tonstraße in Linden. Damals befand sich das Café K noch in der Charlottenstraße 56 und ich wohnte gegenüber. Erst seit 2000 befindet sich das Café an seinem heutigen Standort. Ich habe aber nicht nur in Linden gewohnt. Mich hat es auch schon nach Mühlenberg und in die List verschlagen. Nun wohne ich glücklich mit meiner Frau in der Oststadt.“

Gastronom oder Quizmaster? Als was würdest Du Dich selbst eher sehen beziehungsweise was ist Deine Passion?

„Ich bin ein Freund von vielen Kompetenzen. Je mehr man davon besitzt, desto besser. Meine Passion liegt weder im Gastronom noch im Quizmaster: Ich repariere beispielsweise super gerne Sachen. Das ist eine tolle Angelegenheit; denn sie ist am Ende immer mit einem Erfolgserlebnis verbunden.“

Style Hannover Café K Ralf Schnoor Collage - Ralf Schnoor – Konditormeister und Showmaster
Wenn Table-Quiz-Abend ist, bleibt kein Platz unbesetzt.

Woher stammen die Ideen für die Themen bei Deinen Table-Quiz-Abenden?

„Meine Neugier für neue Dinge ist sehr leicht zu wecken, denn ich bin offen für alles und vor allem für Neues. Ich beschäftige mich für meine Table-Quiz-Abende immer sehr intensiv mit einer Materie und versuche, möglichst tief in diese Materie einzutauchen. Daraus ergeben sich dann meistens meine Fragen. Aber natürlich hole ich mir auch woanders Inspirationen. Dennoch ist es mir sehr wichtig die Fragen selbst zu formulieren und die Themen selbst zu entwickeln.“

Hat sich seit Deinem Gewinn bei „Wer wird Millionär“ Dein Leben verändert?

„Meine Probleme sind nach wie vor dieselben, aber auf einem höheren Niveau. Ich habe das Geld gerecht mit meiner Frau geteilt und wir haben uns davon eine Wohnung gekauft sowie bisschen was angelegt. Dennoch leben wir nur von dem Geld, was wir in unseren Berufen verdienen und das ist auch gut so. :-)“

Wie kam es überhaupt dazu, dass Du Dich bei „Wer wird Millionär“ beworben hast?

„Ich habe schon immer gerne Quiz-TV-Sendungen geschaut und analysiert. Da ich die meisten Fragen richtig beantworten konnte, kam ich auf die Idee, mich bei Günther Jauch zu bewerben. Durch die langjährige Erfahrung als Veranstalter von Table-Quiz-Abenden waren Fähigkeiten vorhanden, die ich auch nutzen konnte. Ich habe quasi mein ganzes Laben lang dafür geübt und kannte bereits durchs Table Quiz viele Fragen. ;-)“

Günther Jauch hast Du bereits geknackt. Warst auch schon bei anderen Quiz-Sendungen? Beziehungsweise: Wirst Du oft gefragt, bei solchen Veranstaltungen teilzunehmen?

„Mittlerweile werde ich weniger angefragt, ob ich bei einer Quiz-Sendung teilnehmen möchte. TV ist auf jeden Fall eine tolle Angelegenheit, denn man wird gut behandelt, und es ist wirklich interessant, ein Teil davon zu sein.“

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Im Café K wird alles frisch und saisonal gekocht.

Du warst 2017 in einem „Wer wird Millionär“-Special als Telefon-Joker verfügbar. Wie fühlt es sich an, eventuell angerufen werden zu können?

„Ich persönlich finde es doof, Telefon-Joker zu sein, denn ich bin jemand, der sich die Fragen gerne visualisiert. Deswegen bin ich gedanklich dann auch ein bisschen langsamer. Außerdem schwingt immer die Angst mit, dass durch eine falsche Antwort jemand Geld verliert. Ich mag es einfach nicht, bei dieser Aufgabe die Verantwortung für jemanden übernehmen zu müssen.“

Im Jahre 2016 fungiertest du als Schiedsrichter bei „500“. Verstehst Du Dich so gut mit Günther Jauch, dass er Dich für den Job haben wollte?

„Diese Aufgabe war super. Ich bin scheinbar keine Person, die als besonders nervig wahrgenommen wird (lacht). Ich habe das gemacht, was von mir erwartet wurde und habe mich professionell verhalten. Das war scheinbar auch das, was gut angekommen ist.“

Als alter Quiz-Hase hat man doch mittlerweile Routine. Bist du immer noch aufgeregt, wenn dir Quiz-Fragen im TV gestellt werden oder bleibst du immer cool?

„Ich habe damit kein Problem im Mittelpunkt zu stehen. Auch habe ich keine Angst vor dem Scheitern. Aber wenn die Kamera an ist, bin ich schon etwas aufgeregt. Das ist aber wahrscheinlich normal.“

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Das Herzstück des Lokals: Der Tresen.

Wie ist es, auf einmal in Deutschland eine kleine Berühmtheit zu sein – sogar mit Wikipedia-Eintrag??

„Lustigerweise habe ich erst 2019 gesehen, dass ich einen eigenen Wikipedia-Beitrag habe. Ein Freund von mir arbeitet bei der dpa und hat mich darauf aufmerksam gemacht. Als ich das erfahren habe, war die Freude natürlich groß.“

Was macht Hannover aus?

„Hannover ist für mich Heimat. An jeder Ecke finden sich haufenweise Geschichten und Erinnerungen, die ich mit dieser Stadt verbinde. Meine Frau kommt aus dem Iran. Dort ist vieles anders und sieht auch immer wieder anders aus. Deswegen schätze ich es selbst umso mehr, hier meine Erinnerungen haben zu können.“

Was sind Deine Lieblingsorte in Hannover? 

„Der Friedhof auf dem Lindener Berg ist sehr schön. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf ganz Hannover. Außerdem kann man dort auch eine Menge Geschichte sehen. Das Kulturzentrum Faust ist ein hervorragender Ort, um spannende Veranstaltungen zu erleben. Zudem ist dieses Gelände eine bauliche Schönheit. Die Allee in Herrenhausen ist einfach immer toll zum Spazieren gehen oder Joggen.“

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Einer von Ralf Schnoors Lieblingsplätzen: Der Lindener Friedhof. Hier mit den berühmten blauen Skilla-Blüten.

Was ist der STYLE von Hannover?

„Hannover ist wirklich nicht arm an Ausblicken. Diese Stadt muss zu ihrer sozialdemokratischen Art stehen. Hier gibt es keine Extreme. Alles ist für alle möglich und frei. Es lässt sich hier auf eine wunderbare Art leben. Die Mittelmäßigkeit sollte ihren schlechten Ruf verlieren, denn Hannover ist mittelmäßig! Aber das ist auch gut so.“

Danke für dieses spannende Gespräch. 

Patricia Kuwaczka

Als gebürtige Hannoveranerin liebe ich es, meine Stadt immer wieder aufs Neue zu entdecken und aus verschiedenen Perspektiven kennen zu lernen. Ich studiere Marketing & Kommunikation – ein Blog wie „STYLE Hannover“ ist für mich die perfekte Plattform, um meine Erfahrungen mit anderen zu teilen, neue Leute zu treffen und täglich etwas Bemerkenswertes über Hannover zu erfahren.

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