Paula Rego war die Grande Dame kompromissloser Visionen, eine unvergleichliche Geschichtenerzählerin, eine feministische Ikone. Im Juni 2022 starb die portugiesisch-britische Künstlerin Paula Rego mit 87 Jahren in London. Noch bis zum 29. Januar 2023 sind erstmals mehr als 80 Werke dieser Ausnahme-Künstlerin in der Kestner Gesellschaft zu sehen. Dies ist übrigens die erste institutionelle Einzelausstellung Paula Regos in Deutschland.
Erstmals außerhalb Londons zu sehen: Crivelli’s Garden
Das oben abgebildete ca. elf Meter lange Wandgemälde „Crivelli’s Garden“ von Paula Rego ist eine der wenigen Auftragsarbeiten der National Gallery in London, sie entstand in den Jahren 1990-1991 als Rego die erste „Associate Artist“ an der National Gallery war. Dieses Bild war noch nie außerhalb der National Gallery in London zu sehen …
Werke aus wichtigen europäischen Sammlungen und Museen
Die hier gezeigten Gemälde, Pastelle, Zeichnungen, Drucke sowie Kostüme kommen aus diversen europäischen Museen und Galerien, darunter die Tate Gallery, die National Gallery, die Victoria Miro Gallery in London sowie das Gulbenkian Museum in Lissabon.
Aktuelle Themen: Abtreibung, Faschismus, Frauenrechte …
Paula Regos Themen wie Macht- und Kontrollsysteme, Faschismus, Frauenrechte, Abtreibung und menschliche Tragödien sind aktueller denn je. Rego zählt zu einer der bedeutendsten und anerkanntesten Künstlerinnen unserer Zeit.
Die Ausstellung wurde von Adam Budak, Direktor der Kestner Gesellschaft sowie Alistair Hicks cokuratiert, für die ganz spezielle Architektur sorgte der in Portugal geborene und heute in Paris lebende Architekt Didier Fiúza Faustino.
PAULA REGO. Theatrum Mundi
Paula Rego. Theatrum Mundi ist der erste Versuch, das Atelier von Paula Rego im Norden Londons hier in der Kestner Gesellschaft vollständig zu rekonstruieren. Als solches bietet es einen einzigartigen Einblick in den kreativen Arbeits- und Denkprozess der Künstlerin und lädt uns zu einer Reise in eine transgressive und groteske Welt der theatralischen Fantasie ein, in der Regos unvergleichliche Vielseitigkeit und die Magie ihres Erzählens gefeiert werden.
„Meine Welt spielt sich in meinem Atelier ab!“
Über ihren Arbeitsplatz sagte Rego selbst: „Meine Welt spielt sich in meinem Atelier ab. Das meiste davon besteht aus Dingen, die ich vor vielen Jahren aus Portugal mitgebracht habe: Kleidung, bestimmte Puppen. Es gibt Anzüge, die meiner Großmutter gehörten …“
Das Atelier, das in zwei Räume unterteilt ist, in den ruhigen Raum (Ruhe und Nachdenken) und den geschäftigen Raum (Arbeit und Aktion), wurde von Lila Nunes, Regos wichtigster und langjähriger kreativer Freundin, sorgfältig und liebevoll rekonstruiert. Sie stand häufig für mehrere bedeutende Werke Regos Modell, darunter Angel, 1998, und die Serie Dancing Ostriches, 1995, die in der Ausstellung zu sehen sind.
Unser Fazit: Was Adam Budak mit dieser Ausstellung in Hannover geleistet hat, ist bemerkenswert. Wir meinen: Unbedingt hingehen, anschauen!
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