Der Berggarten ist nur wenige Meter nördlich vom Großen Garten in Herrenhausen entfernt. Er beherbergt das Welfenmausoleum, den Bibliothekspavillon und diverse Tropenschauhäuser.
Berggarten war ursprünglich eine Sanddüne
Wer hätte das gedacht? Unser Berggarten entstand ursprünglich aus einem Hang einer Eiszeit-Sanddüne! Die Überreste dieser Düne kann man heute nur noch erahnen – wenn man den Höhenunterschied zwischen der Orangerie und dem Eingang in den Berggarten vergleicht …
Vom Küchengarten zum botanischen Park
1666 legte Herzog Johann Friedrich hier zunächst einen Küchengarten für sein Gemüse an. Zum botanischen Garten, übrigens einem der ältesten in Deutschland, machten ihn erst Kurfürstin Sophie und später ihre Tochter Charlotte: Denn beide interessierten sich sehr für fremdartige Pflanzen aus aller Welt. Und so wurde der Berggarten allmählich zu einer Sammlung und Zuchtstation für seltene Pflanzen.
Tabakpflanzen und Maulbeerbäume
Parallel dazu wurde auch Tabak angebaut. Eine weitere Idee: Die Seidenspinnerraupe, die auf Maulbeerbäumen beheimatet ist, sollte Seide produzieren. Ein Plan, der allerdings nicht aufging …
Vom Palmenhaus zum SEA LIFE
Im 19. Jahrhundert wurde ein wunderschönes Palmenhaus mit tropischen Pflanzen, Wasserfontänen und Galerien von Georg Ludwig Friedrich Laves hier errichtet. Aber leider wurde das Gewächshaus aus Eisen und Glas im zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Ein Teil dieser Gewächshäuser wurden nach und nach wieder aufgebaut. Als Ersatz für das Palmenhaus entstand im Jahr 2000 das Regenwaldhaus: Hier hatte man glatt das Gefühl als wäre man im Dschungel. Da sich das Regenwaldhaus aber finanziell nicht trug, wurde es 2006 zum SEA LIFE umfunktioniert. Bis heute findet man hier neben Unterwasser- und Tiefseewelten aber auch immer noch eine Vielzahl tropischer Pflanzen.
Mehr als 12.000 Pflanzen gibt es hier
Die unterschiedlichen Themenbereiche im Berggarten reichen von Wüste bis hin zu Heide, einem „Schmuckhof“ oder Präriegarten. Die Sammlung von mehr als 12.000 unterschiedlichen Pflanzenarten kann das gesamte Jahr über besucht und bestaunt werden. Jahreszeitenabhängig unterscheiden sich die Pflanzenattraktionen, wobei man auf der Internetseite einen Blühkalender herunterladen und so seinen Besuch optimal und ganz individuell timen kann.
Das Welfenmausoleum auf Sichtachse zum Schloss
Neben den verschiedenen Pflanzen darf man auch das Welfenmausoleum im hinteren Teil der Anlage bewundern, welches von uralten, mehr als 150 Jahre alten, Eichen umstellt ist. Genau gegenüber liegt – über die Herrenhäuser Straße hinweg – exakt synchron angelegt das (neu erbaute) Herrenhäuser Schloss.
Neben einem Orchideen-, Kakteen- und Tropenschauhaus gibt es übrigens noch das Kanarenschauhaus: Hier heißt es gut durchatmen, denn die Blätter der Pflanzen hier sondern teils ätherische Öle ab, welche sich entspannend auf das Atmungssystem auswirken.
Anfassen und Riechen erwünscht: Interaktive Blumen
Ein tolles Erlebnis für Kinder und Erwachsene gleichermaßen sind die „interaktiven Pflanzen“. Sie sind ausgeschildert und man braucht dafür nur eine gute Nase – und schon kann man an den Blumen riechen, die nach Minze, Hibiskus, Orange oder sogar Cola duften. Manchmal muss zuvor auch an den Blättern gerieben werden, um auf den richtigen Duft zu kommen. Wer die Lösung nicht weiß, findet neben den Pflanzen ein Schild mit der Auflösung. Einfach mal ausprobieren, den Duft genießen und ein wenig rätseln.
Der Berggarten in Herrenhausen verzaubert mit seiner Vielzahl an verschiedenen Pflanzen aus aller Welt und dem geschichtsträchtigen sowie interaktiven Garten voller Blumen, Pflanzen und Sträuchern. Ein Erlebnis nicht nur für Botanik-Fans!
Berggarten
Herrenhäuser Str. 4
30419 Hannover
Tel.: 0511/16834000
herrenhaeuser-gaerten@hannover-stadt.de
www.hannover.de/Herrenhausen
ÖFFNUNGSZEITEN:
- Täglich: 9 bis 18 Uhr (Jahreszeiten bitte beachten)