Gerächter Zorn von Barbara Schlüter

Stadkind verkleinert - Gerächter Zorn von Barbara Schlüter


Nach „Vergiftete Liebe“ und „Verheimlichte Liebe“ blickt Barbara Schlüter im nunmehr dritten Teil ihrer Reihe um eine Hannoveraner Architektenfamilie gen Linden. Im Mittelpunkt des historischen Krimis, der in den 1890er-Jahren spielt, stehen diesmal Arbeiterinnen und ihre Familien. Dass deren Leben ganz und gar kein Zuckerschlecken war, wird den bürgerlichen Heldinnen der Geschichte schnell bewusst, als sie sich plötzlich mit der harten Realität in den Fabriken und Wohnverhältnissen der benachbarten Industriestadt konfrontiert sehen.

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Gerächter Zorn von Barbara Schlüter

„Lindener Blut ist keine Buttermilch“ – Die Lebensbedingungen in der Arbeiterstadt Linden sind katastrophal. Die Menschen ächzen unter Armut und Krankheit, vielköpfige Familien leben auf kleinstem Wohnraum zusammengepfercht und die Straßen strotzen vor Dreck. Es prallen Welten aufeinander, als die Hannoveraner Zwillinge Elsa und Emilie aus dem behüteten Hause der von Elßtorffs beschließen, die Arbeit der Diakonisse in der benachbarten Industriestadt zu unterstützen. Diese scheint angesichts des übergroßen Elends jedoch selbst am Ende ihrer Kräfte. Doch nicht nur die Armut, auch die gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen in den Fabriken erschüttern das Geschwisterpaar und rufen den Medizinstudenten Heinrich von Elßtorff und den „roten Fuchs“ Cord Breuer auf den Plan. Auch sie wollen die Menschen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen und in die heile Welt ihres eigenen Wohlstands zurückkehren. Doch was können die jungen Leute tun? Zunächst verhindern einige glückliche Fügungen Schlimmeres. Ganz zuletzt ist es jedoch einmal mehr an Elsa, beherzt einzugreifen …

Mit ihrer forschen, beherzten Protagonistin, welche sich in einer männerdominierten Zeit weder um Grenzen noch um Konventionen schert, berührt die Autorin Dr. Barbara Schlüter ein Thema ihres langjährigen Interessengebiets: Welche Rolle spielen Frauen in der Geschichte? Nach ihrem Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hannover blieb Schlüter als wissenschaftliche Assistentin am Historischen Seminar und bot damals als eine der Ersten Veranstaltungen und Seminare unter dem Titel „Frauen in der Geschichte“ an. Später absolvierte sie eine Ausbildung an der Trainer-Akademie München und ist nun bereits über 30 Jahre als selbstständige Kommunikationstrainerin, Coach und Managementberaterin tätig. Auch hier entdeckte sie die Perspektive auf das spezifisch Weibliche: 1987 erschien ihr Sachbuch „Rhetorik für Frauen“, mit dem sie Pionierarbeit leistete – und einen Dauerseller landete. Nach Stationen auf den Kanarischen Inseln und im Rheinland lebt und arbeitet Barbara Schlüter wieder in Hannover und erfüllte sich 2012 ihren langgehegten Wunsch, historische Romane zu schreiben. „Das ausgehende 19. Jahrhundert war von Anfang an meine Wahl“, erklärt Schlüter. „Über das Mittelalter gab es bereits reichlich historische Romane, und ich wollte lieber über eine Zeit schreiben, die noch vielfältig in unsere Gegenwart hineinwirkt.“ (Text: Anja Dolatta)


„Gerächter Zorn“
von Barbara Schlüter
251 Seiten

Schardt Verlag, Oldenburg 2016
ISBN: 978-3-89841-873-7

Infos unter: www.schardtverlag.de


 

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